Das Sakrament der Firmung

Zur Firmung kommen Jugendliche, im Gegensatz zur Taufe, ohne dass ihre Eltern sie bringen müssen. Als Jugendliche treten sie in eine neue Lebensphase. Es geht um das Erwachsenwerden, das mit Hoffnungen und Ängsten, Vertrauen und Unsicherheit verbunden ist. Das Firmsakrament ist an diesem Übergang ein stärkendes Sakrament (von lateinisch firmare 'stärken, kräftigen').

Die Symbole der Stärkung sind Salbung und Handauflegung. Das Wort der Stärkung ist die Zusage, das Versprechen Gottes: Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist!

Firmung sagt: Diese Gabe, diese Begabung, ein eigener Mensch zu werden, du zu werden, ist dir gegeben. Diese Gabe kommt von Gott. Gott selbst ist als Geistkraft in deinem Leben am Start.

Der Heilige Geist, die göttliche Geistkraft, spielt bei der Firmung eine zentrale Rolle. Der junge Mensch lebt im Geist und möge im „Feld seiner Strahlkraft“ (Reinhold Bernhardt) erwachsen werden. Der Geist ist die transformierende, kreative und innovative Kraft Gottes. Er wird herbeigerufen, wenn ein junger Mensch sich im Umbruch und Werden befindet, seine Kreativität entwickeln und in eine Richtung lenken will und Neues schaffen möchte, sich dabei sozusagen selber erschafft.

Die Firmlinge antworten auf das Wort der Stärkung: „Amen!“. Damit drücken sie aus:

• das Ja zum eigenen Leben,
• das Ja zum Erwachsenwerden, zum Verantwortung übernehmen für diesen Prozess und sein Ziel,
• das Ja, dass dieses Großwerden nicht nur aus eigenen Kräften geschieht, sondern mit Unterstützung, mit Gottes Geist, in Gottes Kraftfeld. Das entlastet und schützt vor Überheblichkeit,
• das Ja zum Leben, zur Mitwelt, den Mitmenschen und der Erde, die alle aus demselben Geist leben, das Ja zum Menschsein in diesem Geist = Christsein,
• das Ja zum Jetzt.

nach Paul M. Zulehner: Damit der Himmel auf die Erde kommt – in Spuren wenigstens. Menschlich leben inmitten weltanschaulicher Vielfalt: Ostfildern 2020.

Alle Jugendlichen der Seelsorgeeinheit, die in der 9. Klasse oder älter als 15 Jahre sind, werden von den Pfarrbüros angeschrieben. Im Anschreiben werden sie zur Firmvorbereitung eingeladen und das Firmkonzept wird vorgestellt. Mit einem separaten Anmeldeformular können sich die Jugendlichen zur Firmvorbereitung anmelden. Ebenso werden die Eltern zur Information und zur Mitverantwortung angeschrieben.

Die Firmvorbereitung beginnt mit dem Startgottesdienst. In der Firmvorbereitung werden die zentralen Themen des Christseins besprochen und mit unterschiedlichen Methoden erarbeitet. Das Konzept beinhaltet unterschiedliche Veranstaltungsformate wie Kleingruppenarbeit, Thementag und Gottesdienste, die sich den Bedingungen (Größe der Firmgruppe, Jahreszeit, Firmteam, äußere Einflüsse) anpassen. Alle Fragen hinsichtlich der Firmung, der Firmspender oder Firmpaten sollten hier geklärt werden.

Als Abschluss dieser Zeit wird in einem feierlichen Gottesdienst das Sakrament der Firmung gespendet - durch den Bischof, Weihbischof, den Pfarrer der Seelsorgeeinheit oder andere vom Bischof beauftragte Priester.