Mädchenheim "Bischof Valloppally Balika Bhaven" in Südindien

Die Kirchengemeinde Weißenau unterstützte und förderte in den Jahren 2019 bis 2022 das Mädchenheim "Bischof Valloppally Balika Bhaven" im Distrikt Kannur im südwestindischen Bundesstaat Kerala. Das Projekt wurde von Pfarrer Safi Powath initiiert, der von 2019 bis 2022 in der Seelsorgeeinheit Ravensburg-Süd tätig war. Dieses Projekt ist seit Ende 2022 abgeschlossen.

Über Kannur

Das Mädchenheim liegt im Distrikt Kannur, einer abgelegenen und unterentwickelten Region Kerals. Den größten Teil der Fläche Kannurs nimmt eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft ein. In früherer Zeit waren die Hügel mit Urwald bedeckt und in den Kleinen Tälern betrieben die Menschen ärmlichen Ackerbau.

Christen, Hindus und Moslems sind die drei größten Religionsgruppen der Region. Sie leben friedlich zusammen, 80% der Bevölkerung sind Kleinbauern und Tagelöhner. Die meisten von ihnen können gerade recht und schlecht ihren Lebensunterhalt verdienen. Die kinderreichen Familien können keine finanziellen Rücklagen für die Zukunft bilden. Wenn ein unvorhergesehenes  Ereignis eintritt, bricht die ganze Haushaltsplanung zusammen. Dazu kommen Alkohol und Drogenprobleme. Viele Familien zerbrechen. Die Kinder sind dabei die Leidtragenden.

Über unsere Hilfe

Die Lebenssituation vieler Kinder bzw. Scheidungswaisen ist erbärmlich und sie geraten leicht auf die schiefe Bahn. Oft können und wollen die Eltern keine Ausbildung bezahlen. Für die Schulen aber besteht Schulgeldpflicht. So brechen viele Kinder die Schule ab und verdienen sich als Tagelöhner in den verschiedensten Wirtschafsbereichen. Die Arbeit mit Erwachsenen birgt weitere Gefahren. Die Mädchen sind dabei besonders gefährdet und ganz besonders der sozialen Not ausgesetzt. Zudem hören wir ja in letzter Zeit, dass die Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Indien wieder zunimmt. Daher ist es wichtig, gerade für sie Mittel und Wege zu finden für eine eigenverantwortliche Zukunft.

Das Mädchenheim "Bischof Valloppally Balika Bhaven" wurde 1988 gegründet. Dieses Projekt diente dazu, die geistliche, sittliche und intellektuelle Erziehung wenigstens einiger hilfsbedürftiger Mädchen zu fördern. Bis zum Alter von 14 Jahren erhalten die Mädchen Unterkunft, Verpflegung und freie Schulbildung. Zurzeit kommen 18 Mädchen in den Genuss dieser Förderung. Ihnen soll ein Weg in eine Zukunft eröffnet werden, der frei ist von sittlicher, sozialer und wirtschaftlicher Not. Die Mädchen sollen zu einem eigenverantwortlichen Leben finden und so auch ihren passenden Platz in der menschlichen Gesellschaft erhalten.

Die Kirchengemeinde Weißenau förderte das Mädchenheim auf Initiative des damaligen Pfarrers Safi Powath, der selbst aus Kerala stammt, zwischen 2019 und 2022 tatkräftig mit finanziellen Mitteln.