Geschichte der Pfarrei Obereschach
Obereschach und seine Pfarrei können auf eine lange Geschichte zurückblicken, die eng mit der des Klosters Weißenau verbunden ist. 1090 wird der Ort als Aeschach (wohl von Asch = ‚Fisch‘) urkundlich erwähnt, er dürfte aber wohl bereits im 8. Jahrhundert entstanden sein. Schriftlich belegt ist die Pfarrei Obereschach erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1172. Darin genehmigt der Bischof von Konstanz einen Tausch zwischen dem Kloster Weißenau und der Kirche in Eschach. Eschach gehörte damals wie auch Weißenau zum Bistum Konstanz., die Diözese Rottenburg (heute: Rottenburg-Stuttgart) wurde erst 1828 geschaffen.
Teil des Klosters Weißenau
Obereschach war im 11. und 12. Jahrhundert im Besitz verschiedener Adelsgeschlechter, bevor 1246 das Kloster Weißenau das Dorf und die Kirche erwarb. Mit einer Bulle von Papst Johannes XXII. wurde die Obereschacher Kirche 1324 dem Prämonstratenserstift Weißenau inkorporiert.
Während der folgenden 500 Jahre war Obereschach eine der großen Pfarreien des Klosters Weißenau. Auch die Wohnplätze Torkenweiler, Weiherstobel und Fidazhofen waren damals Teil der Pfarrei Obereschach. Sie wurden erst 1837 der Kirchengemeinde Weißenau angegliedert, zu der sie bis heute gehören. Hinzistobel, Feurenmoos und Obermeckenbeuren gehörten damals ebenfalls zu Obereschach. Aufgrund ihrer Bedeutung wurde die Pfarrstelle in Obereschach regelmäßig mit Patres des Klosters Weißenau besetzt, die aufgrund ihrer Ausbildung und ihres Führungstalents für spätere Leitungsfunktionen vorgesehen waren.
Die erste Obereschacher Kirche dürfte wohl im 12. oder 13. Jahrhundert entstanden sein. 1460 ließ das Kloster Weißenau in Obereschach eine neue Pfarrkirche erbauen, ein einschiffiger Bau mit einem quadratischen Kirchturm. 1609 wurde die Kirche grundlegend renoviert. Reste des ursprünglichen, aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammenden Turms sind bis heute im Kern des heutigen Kirchturms der Pfarrkirche St. Johannes Baptist zu erkennen.
1668 wurde das Pfarrhaus abgerissen und durch das jetzige Gebäude ersetzt. Es wurde in den Jahren 1731 und 1986-89 umfassend renoviert. Das eindrucksvolle Gebäude dient seit dem Neubau des Pfarrhauses im Jahr 1978 als Gemeindehaus.
Bau einer neuen Pfarrkirche im Jahr 1460
Die erste Obereschacher Kirche dürfte wohl im 12. oder 13. Jahrhundert entstanden sein. 1460 ließ das Kloster Weißenau in Obereschach eine neue Pfarrkirche erbauen, ein einschiffiger Bau mit einem quadratischen Kirchturm. 1609 wurde die Kirche grundlegend renoviert. Reste des ursprünglichen, aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammenden Turms sind bis heute im Kern des heutigen Kirchturms der Pfarrkirche St. Johannes Baptist zu erkennen.
1668 wurde das Pfarrhaus abgerissen und durch das jetzige Gebäude ersetzt. Es wurde in den Jahren 1731 und 1986-89 umfassend renoviert. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und dient dient seit dem Neubau des Pfarrhauses im Jahr 1978 als Gemeindehaus.
Neubau der heutigen Pfarrkirche im 18. Jahrhundert
Unter der Regentschaft des rührigen und überaus baufreudigen Weißenauer Abts Anton I. Unold (1697-1765, Reichsabt OPraem 1724-1765) wurde 1750 die damalige Pfarrkirche abgerissen. Lediglich den Kirchturm ließen die Bauherren stehen und erhöhten ihn um 28 Fuß. Der Erhalt eines bestehenden Kirchturms war damals eine keineswegs unübliche Praxis, so konnte der Aufwand beim Neubau und damit vor allem auch die Baukosten erheblich reduziert werden. Auch beim Neubau der Pfarrkirche St. Walburga und Ottilie in Gornhofen in den Jahren 1728/29 wurde so verfahren.
In den Jahren 1750 bis 1754 entstand die heutige barocke Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Der zweiteilige Grundstein an der südwestlichen Ecke des Gebäudes weist 1751 als Jahr der Grundsteinlegung aus.
Der um das Jahr 1720 geschaffene Hochaltar war bis 1840 im Kapitelsaal des Klosters Weißenau aufgestellt, bevor er in der Pfarrkirche Obereschach errichtet wurde. Die großformatigen Freskenbilder an den Wänden wurden während der Renovierungsarbeiten der Jahre 1866/67 übertüncht, 1938 aber wieder freigelegt. Die Deckengemälde der Pfarrkirche schuf der aus dem Weiler Klöcken bei Oberzell stammende Kunstmaler Gebhard Fugel (1863-1939) in den Jahren 1893/94.
Im Rahmen der Säkularisation 1802/03 wurde das Kloster Weißenau aufgehoben. Obereschach gelangte daraufhin zunächst unter österreichische Herrschaft, bevor 1805 der Anschluss ans Königreich Württemberg erfolgte.
Frank Vollmer
Weiterführende Literatur & Quellen
Mayer, Herbert (1998): Kirchengemeinde St. Johannes Baptist Obereschach. Ravensburg.
Landesarchiv Baden-Württemberg (2022):Landeskunde entdecken online: Wohnplatz Obereschach (Stand: 03.06.2022).
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