„Werden und Sterben – mit Kindern über Tod und Trauer sprechen“

Ein Projekt im Kindergarten St. Maria in Obereschach

foto: Christiane Schupp.

OBERESCHACH | 11. Juli 2022 – In den letzten Wochen haben 13 Vorschulkinder des Kindergartens St. Maria an einem Projekt teilgenommen, das Pastoralreferentin Christiane Schupp im Rahmen einer Weiterbildung zur Trauerbegleiterin (für Kinder, Jugendliche und Familien) ausgearbeitet und durchgeführt hat.

Ziel des Projektes war, das Thema Tod und Sterben mit den Kindern auch unabhängig von einem aktuellen Verlusterlebnis behutsam zu besprechen, damit es seinen Schrecken verliert. Die Kinder sollten erleben, dass Tod und Sterben „natürlich“ zum Leben dazu gehört, dass man sich miteinander Gedanken macht und darüber spricht. Auch was auf der Gefühlsebene dabei geschieht, sollte in den Blick genommen werden. Dazu fand zunächst ein Elternabend statt, bei dem die Eltern über ihre eigenen Erfahrungen und auch Fragen zum Thema Tod, Sterben und Trauer ins Gespräch kommen konnten und über den geplanten Ablauf des Projektes informiert wurden.

In fünf Einheiten, die am Vormittag im Kindergarten stattfanden, wurde das Thema dann mit den Kindern erarbeitet. Dass wir Menschen eingebunden sind in den Kreislauf der Jahreszeiten und der Natur wurde mit einem Bodenbild anschaulich gemacht; so wie die Jahreszeiten geprägt sind vom Werden und Vergehen erleben auch wir Menschen das Leben als einen Kreislauf des Werdens und Sterbens. Anhand eines Bilderbuches befasste sich die Gruppe zunächst mit dem Tod eines Tieres und wie die befreundeten Waldtiere damit umgehen und den Abschied gestalten. Mit Hilfe von Bildkarten wurde in der nächsten Einheit besprochen, was man denn macht, wenn ein Mensch stirbt. Bei einem Besuch auf dem Friedhof wurden unterschiedliche Gräber unter die Lupe genommen und der Friedhof als liebevoll gestalteter Ort der Erinnerung wahrgenommen.

Eine weitere Einheit befasste sich mit der Frage, wie es sich anfühlt, wenn man traurig ist und was einem dabei guttun könnte. Dabei wurde festgestellt, dass das bei jedem Menschen etwas anderes sein kann. Die Frage, wo die Verstorbenen nach dem Tod hingehen, wurde mit einem Bodenbild zu biblischen Bildern vom Leben nach dem Tod erarbeitet und das Projekt damit abgerundet.

Christiane Schupp
Pastoralreferentin